Am 20. Oktober 2017 hat Cornelia Funke ihr erstes Hörspiel auf den Markt gebracht. Wir haben ein Rezensionsexemplar von “Drachenreiter – Die Vulkan-Mission” erhalten und uns in die Welt der Fabelwesen begeben.
In einer Welt voller Fabelwesen verschwinden im Laufe der Zeit mehrere Geschöpfe. Die Organisation “FreeFab”, die zum Schutz aller Fabelwesen dient, spricht eine Mission aus. Fliegenbein, seines Zeichens Homunkulus, wird zum Anführer dieser Mission ernannt und von Schwefelfell und Lola, einer Koboldin und einer fliegenden Ratte, begleitet. Zu dritt machen sie sich auf in das Abenteuer, das sie zunächst nach Island führt. Hier machen sie in einem Vulkan eine unglaubliche und zugleich schreckliche Entdeckung …
Fazit
Inhalt:
“Drachenreiter – Die Vulkan-Mission” ist eine schöne Hörspielgeschichte, bei der – gefühlt – unzählige Fabelwesen erscheinen. Bis der Hörer begriffen hat, welches Geschöpf sich hinter welcher Stimme verbirgt, vergeht seine Zeit. Weiß man einmal Bescheid, fängt die Hörspielfreude an. Es ist mit viel Liebe zum Detail produziert. Die Fantasie wird angeregt – das Vorstellungsvermögen des Hörers ist gefragt und genau so soll es ja auch sein. Wenn man fantasievolle Hörspiele mag, fühlt man sich hier gleich zu Hause – die Atmosphäre ist stimmig. Für Witz sorgen vor allem auch die beiden Fabelwesen Schwefelfell und Lola, die sich von Anfang an nicht grün sind. Fliegenbein – als Anführer dieser Rettungsmission – versucht zu schlichten, wo er kann. Allerdings ist er damit nur begrenzt erfolgreich.
Egal, ob für klein oder groß – die Hörspielproduktion von Cornelia Funke ist hörenswert und hat zwischendurch Spannungsstränge, mit denen man zu Beginn möglicherweise nicht gerechnet hat. Alles in allem hat uns das Hörspiel gut gefallen – auch wenn wir natürlich nicht Zielgruppe Nummer 1 sind. ;-)
Sprecherleistung:
Wir haben es hier mit vielen verschiedenen Stimmen und Sprechern zu tun. Eine besonders wichtige Rolle nimmt hier der Erzähler Samuel Weiss ein, der den Hörer durch das Hörspiel führt. Ohne ihn wäre man zumindest zu Beginn verloren. Was wir auch ganz toll finden ist, dass die Autorin selbst eine kleine Rolle übernimmt – so spricht Funke beispielsweise Winnifred – das Fotomeleon. Dabei handelt es sich um eine Art Eidechse, die auf ihren Schuppen Fotos darstellen und so in die Vergangenheit blicken kann. Hundertprozentig überzeugt hat sie uns in dieser Rolle allerdings nicht. Ist aber okay für uns, da sie ja auch keine ausgebildete Synchronsprecherin ist.
Geräusche und Musik:
Eine große Rolle nehmen die Geräusche und die Musik in diesem Hörspiel ein, die für die besondere Atmosphäre in der Welt der Fabelwesen sorgen. Eigens für die Vulkan-Mission komponierte Musik wurde verwendet, was wir als Hörspielhörer natürlich immer ganz groß finden.
Cover und Titel:
Das Cover zeigt die drei Fabelwesen auf der Rettungsmission im Unterwasserboot, wie sie in einen Schwarm schwarzer Fische fahren. Es zeigt, dass es sich hier um ein Hörspiel voller Abenteuer handelt und das vermittelt es auch zurecht. Der Titel “Drachenreiter” wird gold schimmernd dargestellt, was das Cover noch etwas hochwertiger erscheinen lässt. Auch die Fische sind schwarz glänzend dargestellt. Für uns ist das Hörspielcover stimmig. Die Vulkan-Mission kommt hier allerdings etwas zu kurz. Wieso man sich hier wohl für ein Unterwasserbild entschieden hat?
Fakten
Genre:
Fabelwesen / Freundschaft / Fantasy
Label:
Atmende Bücher
Gesamtspiellänge:
ca. 90min
Produktionsjahr:
2017
Besetzung:
Erzähler | Samuel Weiss |
Fliegenbein | Stefan Brönneke |
Lola | Gala Othero Winter |
Schwefelfell | Kathrin Angerer |
Gilbert Grauschwanz | Bjarne Mädel |
Winnifred | Cornelia Funke |
Bilsenkraut | Hans Peter Hallwachs |
Sandstein-Stern | Henning May |
Petrosius | Gordon Piedesack |
Lung | Rainer Strecker |
Dandelion | Achim Buch |
Ben | Björn Meyer |
Möchtegern | Mirko Thiele |
Freddie | Moritz P.G. Katz |
Guinever | Uta Dänekamp |
In eigener Sache:
Für diesen Blogbeitrag hat uns das Team von “Atmende Bücher” ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Der Text wurde in Eigenregie erstellt und spiegelt unsere persönliche Meinung wider. Sie wurde in keiner Weise von Autoren, Produzenten oder Labels beeinflusst.