Bisher haben wir bei unseren Hörspiel-Besprechungen einen Bogen um Science Fiction und Weltraum-Content gemacht. Das soll sich fortan ändern: Mit Perry Rhodan nehmen wir einen absoluten Hörspiel-Klassiker der 80er Jahre in unser Repertoire auf. Hinein in die Welt des Perry Rhodan, dem Major der US-Space-Force, Raumforschungs-Kommando der USA.
1983 ging das Label EUROPA mit den ersten Folgen dieser Hörspielserie an den Start. Innerhalb von zwei Jahren bearbeitete H. G. Francis, langjähriger Perry Rhodan-Autor, die ersten 19 Perry Rhodan-Heftromane für eine 12-teilige Hörspielserie. Mit Spiellängen zwischen 38 und 50 Minuten erschien Perry Rhodan zunächst ausschließlich auf Kassette, Ende der 90er-Jahre wurde eine Neuauflage der Hörspielserie auf den Markt gebracht. Die leicht gekürzten Folgen erschienen auf CD und MC.
Öffne dein Kassettendeck für die größte Weltraumserie auf dem Hörspielmarkt!
Angriff aus heiterem Himmel
Ein grünlich-fluoreszierendes Feuer hat die Funkanlagen ihres Mondpanzers zerstört. Perry Rhodan (Uwe Friedrichsen), Kommandant der ersten amerikanischen Mondexpedition, und sein Begleiter Reginald Bull (Rolf Jülich) sind verloren – trotz erfolgreicher Landung auf dem Trabanten unserer Erde. Diese Expedition hatte vor ihnen kein Amerikaner erfolgreich durchführen können.
Unternehmen STARDUST gescheitert
Es kommt alles anders, als es die Weltraumexpediteure ursprünglich geplant hatten. Die Verantwortlichen von STARDUST, Rhodan und Bull, finden sich mitten im Nirwana wieder. Mit ihren Raumanzügen können sie sich nur langsam durch die Ringgebirge des Mondes fortbewegen. Der Weg ist mühsam und kräftezehrend. Schon seit mehreren Stunden suchen die Männer mit Hilfe ihres Ortungsgerätes nach dem Raumschiff ihrer asiatischen Freunde.
Eine außerirdische Macht
Statt eines Raumschiffes der asiatischen Föderation treffen der Kommandant und sein Begleiter auf ein unbekanntes Flugobjekt, das – so kann Perry Rhodan ausschließen – definitiv nicht von der Erde stammen kann. Das gigantische, kugelartige Raumschiff mit einem Durchmesser von mindestens 500 Metern muss von einem fernen Planeten stammen. Es scheint eine Bruchlandung erlitten zu haben. Davon zeugt die Rodung des halben Kraterwalls.
Aus Feinden werden Verbündete
Perry Rhodan gebraucht seinen Verstand und beschließt: Auseinandersetzung und Verhandlungsgeschick sind der einzige Schlüssel, um Hilfe zu erhalten. Denn sämtliche Funkkontakte zur Erde sind gekappt worden. Die außerirdische Macht verlangt offenbar, dass Rhodan und Bull Stillschweigen über deren Anwesenheit auf dem Mond wahren. Mit Hilfe eines Transportbandes erhalten die Männer Einlass zum unbekannten Weltraumkoloss.
Ein fremdes Imperium
Während die Männer emporschweben, scheinen sämtliche Schwerkräfte außer Kraft gesetzt. Im Inneren des Schiffes empfängt sie ein menschenähnliches Wesen. Der Fremde ist groß und schmal, hat albinotisch rote Augen und trägt weißes Haar. Abgezehrt und schwach, wirken seine Bewegungen hilflos wie die eines todkranken Mannes. Der kranke Arkonide Crest (Ernst von Klippstein) und weitere Kommandanten leisten unseren Weltraumexpediteuren schließlich Schützenhilfe bei der Rückkehr zur Erde. Auch wenn das fremde Imperium die Menschen als unterentwickelte Spezies – gar als primitive Wesen – ansieht, die einen atomaren Krieg befürworten, sagt Crest den beiden Männern schließlich Unterstützung zu. Dahinter steht die Vision der Menschheit, die Eroberung des Kosmos in den nächsten Jahrzehnten voranzutreiben.
Fazit
Inhalt:
Inhaltlich kann die Folge durchaus überzeugen. Wer auf Weltraum-Content aus den 80ern steht, wird definitiv seine Hörfreude haben. Wem hingegen Raumschiffe, fliegende Untertassen und unbekannte Lebewesen zu abgespaced sind: Finger weg!
Sprecherleistung:
Die Sprecherbank agiert durchweg überzeugend. Allen voran sind da natürlich die beiden Hauptsprecher Rhodan und Bull, alias Uwe Friedrichsen und Rolf Jülich, hervorzuheben. Der Erzähler Peer Schmidt umrahmt das Hörspiel durch seine souveräne Stimme, die der eines Märchenerzählers gleichkommt. Ernst von Klippstein verleiht dem kranken Crest eine authentische Note – eben ein Außerirdischer aus dem Bilderbuche!
Geräusche-Umsetzung:
Famose Geräusche und Science Fiction-Musik aus den 80ern. Fans von Star Wars, Star Trek und anderen Weltraum-Sagas kommen hier definitiv auf ihre Kosten. Geräusche und Musik erinnern an den Star Wars-Soundtrack.
Cover und Titel:
Das Cover zur Folge ist gelungen. Bei der Betrachtung fühlt man sich, als wäre man selbst Teil der Mondexpedition. Der Titel ist hingegen wenig aufregend, bringt aber den Inhalt treffend auf den Punkt.
Gesamtspiellänge:
49min53
Produktionsjahr:
1983 (MC) / 1999 (CD/MC)
Lieblingszitate:
Reginald Bull: “… und wir waren so stolz auf unseren Erfolg. Wir haben den Mond erreicht – welch ein Schritt für die Menschheit. Und jetzt das … Was meinst du, was wir für die da drüben da sind?”
Perry Rhodan: “Sag nicht Affen!”
Reginald Bull [skeptisch]: “Du bist verdammt stolz …”
Perry Rhodan: “Ich bin stolz, ein Mensch zu sein, ja! Wir haben den Mond bezwungen und wir werden irgendwann auch die Sterne erreichen.”
Reginald Bull [ungläubig schmunzelnd]: “Ich fange an, bescheiden zu werden angesichts dieses Raumkolosses …, aber Major Perry Rhodan redet davon, die Sterne zu erobern!”
Reginald Bull: “Ich dachte irgendjemand oder irgendetwas würde uns empfangen [feixend] … ‘n Tintenfischmonster oder sowas ähnliches.”
Besetzung:
Erzähler | Peer Schmidt |
Perry Rhodan | Uwe Friedrichsen |
Reginald Bull | Rolf Jülich |
Crest | Ernst von Klippstein |
Thora | Judy Winter |
Dr. Manoli | Henry Kielmann |
Captain Flipper | Peter Lakenmacher |
Roon | Jürgen Thormann |
Butaan | Walter Schiebel |
General Pounder | Horst Naumann |